Toubab

9. – 10. April: Swasiland... not Switzerland!

Dass ausgerechnet die Südafrikaner am Zoll so kompliziert tun, hätten wir nicht erwartet. Wir sind noch nicht beim Schlagbaum angelangt, werden wir schon aufgehalten und gewarnt, dass wir allerhand Mitgeführtes zu deklarieren hätten. Was soll das jetzt? Man drückt uns ein Deklarationsformular in die Hand und erwartet, dass wir Devisen und allerhand elektronischen und technischen Geräte deklarieren, auch wenn wir nach Moçambique weiter reisen und nicht mehr nach Südafrika zurück kommen. Wir finden das Ganze etwas übertrieben und sehen schon gar keinen Sinn dahinter und löchern den Zollbeamten mit Fragen, wie z.B. ob wir auch alle Socken im Schrank nachzählen und deklarieren sollten, so dass der (vom Osterfest?) müde Mann bald aufgibt und zum Stempel greift und uns mit einer eindeutigen Handbewegung zu verstehen gibt, dass wir jetzt gehen können.

Welcome to the Kingdom of Swasiland! Die Zöllner des Ministaates empfangen uns freundlich und innert Kürze sind die Pässe gestempelt und man will uns ziehen lassen... Moment: Und das Fahrzeug? Wir müssen doch noch das Carnet stempeln. What’s this??? Die Zöllnerin und ihr Kollege haben tatsächlich noch nie ein Carnet gesehen und müssen sich von Sämi instruieren lassen, wie man das Zollpapier korrekt ausfüllt. Und was sie nun mit dem Talon machen sollen? Das ist nicht unser Problem... Sämi wird sich vielleicht noch bei der Zollbehörde von Swasiland um einen Job bewerben…

Und dann eben das «Wortspiel», das selbst dem zuerst so mürrischen Polizisten am Roadblock ein Lachen entlockt: We are from Switzerland, not from Swasiland.

In Manzini machen wir Halt und finden ein nagelneues Einkaufszentrum, das seine Tore auch am Ostermontag geöffnet hat und staunen über das breite Angebot der riesigen Rayons. Hier bekommen wir einiges mehr zu kaufen, als noch in den vergangenen Tagen im Nordosten Südafrikas. Dort scheinen die Supermärkte ihr Angebot auf die schwarze Bevölkerung ausgerichtet zu haben: Das Fleischangebot beschränkt sich auf Hühnerbeine und lieblos zerhacktes und kaum noch definierbares Fleisch, die Molkerei ist mit 20 Sorten Margarine, ein paar Flaschen Milch und sonst nichts ausgestattet, Brot gibt’s nur in Form von «government bred» (Toast). Um so mehr schätzen wir nun die unerwartete Einkaufsmöglichkeit in Swasiland. Dafür gestaltet sich das Auffinden eines Übernachtungsplatzes als schwieriger. Das Backpackers in Manzini finden wir leider nicht, dafür einen Campsite ausserhalb der Stadt, der einen sehr heruntergekommenen Eindruck hinterlässt. Zudem scheinen hier ein paar Einheimische das Osterwochenende verbracht zu haben: Überall liegt Abfall herum und die Besucher scheinen tüchtig Alkohol konsumiert zu haben… Nicht mit uns! Dann ziehen wir lieber weiter.

Erst beim Mlawula Nature Reserve werden wir fündig: Zwar müssen wir nebst Campingplatz- auch noch Parkgebühren entrichten, aber in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit bleibt uns gar nicht viel anderes übrig. Für umgerechnet 20 Franken (die Kinder müssen nichts bezahlen, vielleicht liegt es daran, dass wir einem Parkangestellten eine Mitfahrgelegenheit bis hierher geboten haben) werden wir in den Park gelassen und stellen fest, dass wir die einzigen Besucher sind und den Park ganz für uns alleine haben! Inmitten von Affen, Antilopen, kleinen Wildkatzen und Vögeln verbringen wir einen gemütlichen Familienabend am Lagerfeuer und schlafen ein mit dem glücklichen Gefühl, Afrika für uns alleine zu haben. Am nächsten Morgen wollen wir noch einen kleinen Hike im Park machen. Aber das Gras steht doch sehr hoch, die Pfade sind schlecht begehbar und unser Respekt vor Schlangen ist nach acht Monaten Afrika nicht kleiner geworden. Machen wir uns besser auf die Socken – oder besser auf die Räder: Heute wollen wir schliesslich noch den Grenzübertritt nach Moçambique schaffen.

10. – 18. April: Moçambique – ein Hauch mediterrane Karibik…

Ja, Moçambique - eine unserer Traumdestinationen! Und dennoch reisen wir ganz überraschend und kurz entschlossen hierher. Als wir damals in Tansania waren, fanden wir heraus, dass die Strassen in Nord-Moçambique miserabel sein müssen. Zudem war in der Zeit mit Zyklonen zu rechnen. Also entschieden wir uns gegen dieses Land. Wie wir uns in der Zwischenzeit aber entschlossen haben, die Schildkröte bis nach Europa zu verschiffen (sämtliche Häfen Westafrikas weigern sich anscheinend, unser grosses Fahrzeug von einem Frachtschiff abzuladen), bleibt uns noch etwas mehr Zeit für den Süden Afrikas und so haben wir kurzerhand entschieden, unsere Runde auszuweiten und nebst Swasiland noch Moçambique zu bereisen. Die sehr hohen Visagebühren nehmen wir zähneknirschend zur Kenntnis und vom abgelöscht-arrogant wirkenden Zöllner, der dauernd SMS schreibt und uns missmutigst die portugiesischen Positionen auf dem temporären Fahrzeugimportformular übersetzt (das Carnet wird von Moçambique nicht anerkannt), lassen wir uns nicht beeindrucken. Auch die Grossstadt Maputo, die nach knappen zwei Fahrstunden erreicht ist, haut uns nicht aus den Socken: Eine afrikanische Grossstadt wie jede andere auch. Die Schildkröte kriecht tapfer durch den Verkehr, während wir die vielen geschäftigen Menschen am Strassenrand mit Interesse beobachten. Wir sind zurück in dem Afrika, das wir lieben: Lachende und winkende Kinder, Handwerk und Tiere auf der Strasse, überall üppige Fruchtstände, überfüllte Sammeltaxis, typische Farben, Gerüche und Geräusche. Leicht lässt sich erkennen, dass dieses Land einst unter portugiesischer Herrschaft stand: schöne Kolonialgebäude (leider zumeist sehr zerfallen resp. im Krieg zerstört), die portugiesische Sprache und verschiedene Lebensmittel (es gibt ENDLICH wieder mal richtiges Brot über die Gasse zu kaufen!) lassen uns an unsere mediterrane Vorliebe erinnern.

In drei Etappen fahren wir bis zur Praia do Tofo – ein paradiesischer Ort am indischen Ozean, wo wir Kurzferien einlegen, den wunderschönen und fast leeren Sandstrand geniessen, süsse Früchte am Markt erstehen, frischen Meerfisch serviert bekommen und fast verzweifeln, weil die in Tofo einzige funktionierende Internetleitung sooooo langsam ist, dass wir ewig brauchen, bis nur ein paar wenige Mails verschickt sind. Tofo ist ein spezielles Fischerdorf mit lockerer Atmosphäre und karibischem Flair.

Auch die nördlich von Tofo gelegene Ponta da Barra wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir treffen auch hier auf einen menschenleeren breiten Sandstrand und türkisblaues Meer mit Wellen in der perfekten Grösse für zwei kleine Möchtegern-Surfer… Wir sind (schon wieder) im Paradies gelandet! Nur der Lighthouse Camping hat keine «paradiesischen» Preise und so kommt es, dass wir wieder einmal auf einem Restaurantparkplatz unser Haus abstellen. Dafür essen wir im Restaurant den Tagesfang (Barracuda und Garnelen) – Olivia und Gian bleiben beim Poulet…

Am nächsten Morgen gibt’s Frühstück im Stehen und wir tuckern früh los, um die 320 km bis Vilanculo bis zum frühen Nachmittag zu schaffen. Schliesslich wollen wir das Meer nochmals geniessen. Es wird wohl die letzte Gelegenheit sein… Das Bobab Camp ist lärmig und gut besetzt, der Strand mit den zahlreichen Dhaus (hiesige Segelschiffchen) und den geschäftigen Fischern extrem malerisch, das Wasser warm, der Sand weiss. Wieder ein lohnenswerter Abstecher!

Wir bekommen einfach nicht genug von Moçambiques Traumstränden! Also «leisten» wir uns noch einen Besuch von Inhassoro, nur wenige km nördlich von Vilanculo. Nach Vilanculo ist dann auch Schluss mit der neuen Teerstrasse, wir lassen das touristische Südmoçambique hinter uns. Von nun an muss Sämi die Schildkröte durch einen Schlaglochparcours bahnen. Das kostet sofort mehr Zeit und Nerven, aber wir haben ja beides… So lassen wir uns auch vom neuesten Wasserschaden nicht merklich stressen und bringen die Sache nach dem Frühstück «schnell» in Ordnung. In Inhassoro landen wir bei der Beach Lodge, wo man uns Camping für nur 12 USD anbietet. Im Preis inbegriffen ist ein frei wählbarer Stellplatz direkt über dem Ozean (wir sind alleine da!), eine Baracca (Bungalow) mit WC, Dusche und Frottétüchern. Sogar ein riesiges Becken mit Wasser wird extra für uns hergeschleppt. Wir sind seit Langem wieder einmal in einer «einheimischen» Gaststätte gelandet und werden sehr zuvorkommend und liebenswürdig aufgenommen und versorgt. Das schätzen wir sehr! Als wir dann nach Einbruch der Dunkelheit den Nachtwächter mit Pfeil und Bogen bewaffnet seine Runde drehen sehen, fühlen wir uns sicherer denn je.

Unsere letzten Moçambique-Km führen landeinwärts und die Landschaft ändert sehr schnell von Palmenwald zu Buschland. Und am Strassenrand kaufen wir nicht mehr Kokosnüsse und Ananas, sondern Cashew-Nüsse und Avocados. In Chimoio soll unsere letzte Übernachtung vor dem Grenzübertritt nach Mutare (Zimbabwe) sein – für «teures Geld» können wir auf dem Grundstück eines Hotels, das seine besten Jahre längst hinter sich hat, campieren und werden von Heerscharen an roten Ameisen «unterhalten». Wofür bezahlen wir eigentlich? Ach so: Für «24-hour-security, cold showers and unfortunately not working toilets»… That’s Africa! Also wir hätten klare Vorstellungen, wie man diesen Ort zu einem kleinen Paradies für Reisende machen könnte…

In Chimoio müssen wir Diesel auffüllen, denn wir können nicht von einer ausreichenden Versorgung in Zimbabwe ausgehen. Der Einkauf bei Shoprite fällt bescheiden aus – die südafrikanische Importware ist teuer hier! Die Strasse bis zur Grenze ist in einem sehr schlechten Zustand. Die vielen Trucks, die hier täglich nach Zimbabwe und zurück brausen, setzen dem Asphalt arg zu. Uns fällt auf, dass voll beladene Trucks von Moçambique nach Zimbabwe fahren, in der Gegenrichtung sind alle leer. Das wird wohl mal umgekehrt gewesen sein… Wie auch immer: Die schlechte Strasse beschäftigt uns letztlich mehr und als man uns an der Grenze für die Benutzung eben dieser Schlagloch übersäten Strasse stolze 125 USD Road Tax abnehmen will, sind wir alles andere als begeistert. Sämi versucht mit allen möglichen Argumenten, Überredungskünsten und schliesslich mit heftigem Ausrufen über die schlechten Strassen zu verhindern, dass wir nicht-kommerziellen Nutzer der Strasse diese Gebühr bezahlen müssen. Aber es nützt alles nichts, wir müssen bezahlen! Die vielen Truck-Driver legen alle selbstverständlich die 125 USD auf den Tisch – sie scheinen zu wissen, dass kein Weg daran vorbei führt. Einer der Driver, der Sämi’s Ausrufe mitkriegt, bringt es auf den Punkt: «Yes, you exactly pay for these fucking potholes!» (potholes = Schlaglöcher) und später fügt er an: «You white make one mistake. You always think about it. Don’t reflect, just pay and forget it!» Wir geben ihm recht…

 

Moçambique ist das 12. afrikanische Land unserer Reise und hat in unserer persönlichen Hitparade eine Poleposition eingenommen. Ein wunderbares Land mit liebevollen Menschen, die unter misslichen Umständen ums Überleben kämpfen müssen. Das Land hat irrsinnig viel durchgemacht: Jahrzehntelang von Portugal annekdiert und grausam unterdrückt, ein Krieg nach dem anderen, Überflutungskatastrophen (letztmals 2001), von Landminen verseucht. Die bestehende Rohstoffarmut hilft dem Land auch nicht, schneller aus der Krise zu kommen. Es bleibt zu hoffen, dass der Frieden erhalten bleibt: Die Bevölkerung hat den Bürgerkrieg noch nicht vergessen. Und wir stellen uns vor, irgendwann mal noch den Norden dieses schönen Landes zu erkunden – auf unserer nächsten Reise, in shallah…

A propos Krisenland: Jetzt sind wir gespannt auf unser nächstes Land – Zimbabwe!

 

18. – 23. April 2012: Zimbabwe – ein Augenschein einer Tragödie… und wieder einmal zu Besuch auf dem Polizeiposten – aber freiwillig!

Zimbabwe’s Grenzbeamten empfangen uns höflich, die Formalitäten sind schnell gemacht und wir rollen die ersten km über die Strassen des Landes mit dem berühmt-berüchtigten Präsidenten. Es dauert nicht lange und wir werden bereits Zeugen der «Misswirtschaft» von Herrn Mugabe: Leere Tankstellen und Regale in den Supermärkten, kaputte Strassen, verlassene Anwesen und Villen, brach liegende und kaputte und leergeklaute Fabriken und Kornfelder. Nach dem Kollaps des Zimbabwe-Dollars wird der US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel eingesetzt, hilflose Menschen versuchen ihre wertlosen Zimbabwe-Dollars den wenigen Touristen als Souvenir anzudrehen… Zimbabwe gibt ein trauriges Bild ab. Wir können nur erahnen, wie es vor der Ära Mugabe ausgesehen hat in diesem einstigen Vorzeigeland Afrikas. Dennoch schöpfen wir Hoffnung für eine bessere Zukunft dieses Landes, als wir mit Weissen reden, die (wieder) hier leben und darauf warten, dass die Regierung altershalber in absehbarer Zeit ändern und bessern wird. Nur müssen weisse Farmbesitzer vorsichtig sein, dass sie ihren Betrieb gegen aussen unattraktiv und unrentabel halten, sonst würden sie sehr schnell enteignet werden von den von Mugabe begünstigten «Kriegsveteranen», die regelmässig vorbeischauen und sich nehmen, was sich für sie zu nehmen lohnt. Die meisten Weissen schützen sich vor einer Enteignung, indem sie Schwarze als Besitzer der Farm ausgeben.

Landschaftlich begeistert uns Zimbabwe: Dichte Wälder (Bvumbe botanical gardens), Berge und Hügel im Osten und herbstlich verfärbte Savannenlandschaft im Westen. Die Menschen sind freundlich und die Polizisten an den Roadblocks teilen wir in drei Kategorien ein: energisch durchwinkende Beamte, neugierige Uniformierte mit äusserst autoritärem Auftreten und fast kindlich wirkende Männer, die um ein Geschenk betteln…

Bei den Ruinen des ehemaligen Königreiches in Great Zimbabwe treffen wir wieder einmal auf andere Langzeitreisende: Ein italienisches und ein deutsches Paar und schnell ergeben sich nette Gespräche und ein gemütlicher Abend am Lagerfeuer…

Natürlich werden auch Reisetipps ausgetauscht und so gelangen wir Dank Julian und Viktoria auf eine Farm südwestlich von Bulawayo, wo wir mit dem Top Camp einer der schönst gelegenen Übernachtungsplätze unserer Reise vorfinden. Die freundlichen Besitzer der Farm erzählen uns von den schlechteren Zeiten in ihrer Heimat Zimbabwe (jetzt muss es wieder merklich besser sein als noch vor wenigen Jahren!), wie sie Zimbabwe verlassen und nach England verreisen mussten und aber wieder zurück gekommen sind und voller Hoffnung ihre Farm weiter pflegen, wenn auch auf tiefem Niveau, um ja kein finanzielles Interesse bei Mugabe und seinen Leuten zu wecken. Diese Farm ist nochmals ein idealer Ort für uns, um einen Ruhetag (zufälligerweise ist es ein Sonntag) einzulegen, das Erlebte in Moçambique und Zimbabwe zu verarbeiten und die Weiterreise nach Botswana zu planen. Zudem können Olivia und Gian einen Ausritt auf dem Pferd machen und das haben sie sich schon lange mal gewünscht!

Wir verlassen Zimbabwe nicht, ohne noch ein schwarzafrikanisches Polizei-Müsterchen zu erleben: Zwischen Bulawayo und Plumtree werden wir wieder einmal von einem Polizisten angehalten und nach den Papieren gefragt. Zudem will man sogenannte «Road Transit Coupons» sehen, die wir leider nicht haben. Der wirsche Polizist fordert uns auf umzudrehen und nach Bulawayo zurückzufahren, um da die besagten Coupons für unser Fahrzeug zu kaufen. Können wir das nicht hier regeln? Nein! Aber woher hätten wir das wissen sollen? Ach so, wir hätten halt danach fragen sollen… Unsere Erklärung, dass bei der Einreise kein Mensch etwas von diesen Coupons erwähnt hat und dass das auch an den bisherigen Polizeikotrollen nie ein Thema war, lässt den Uniformierten nicht von seiner Meinung abbringen, dass wir umdrehen müssen. Irgendwann geben wir auf mit der Idee, den Roadblock einfach zu umfahren. Leider endet dieser Versuch bald am Gate einer Farm. No Go! Also doch zurück nach Bulawayo! Das bedeutet, dass wir nochmals Strassengebühren bezahlen müssen… Super! Bei der Zahlstelle klagen wir unser Leid und stossen damit auf Verständnis. Wir sollen uns doch beim nächstgelegenen Polizeiposten melden. Machen wir. Und so sehen wir wieder einmal einen afrikanischen Polizeiposten von Innen. Der beleibte und unmotiviert wirkende «Officer in charge» hört uns an, muss sich dann von seinem Untersetzten die Strassenbenutzungsrechtsgrundlage erklären lassen, die besagt, dass für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Coupons gelöst werden müssen. Aber der Offizier fällt seinem Untergebenen ins Wort und kommt tatsächlich zum Schluss, dass wir als normale Touristenfamilie sein Land durchreisen, ohne jegliche kommerzielle Absichten sind und dass wir daher die (übrigens ca. 100 USD teuren!) Coupons nicht lösen müssten. Wahrscheinlich ist es anders, aber mit einem unterwürfigen «Yes, boss!» ist die Diskussion erledigt…

Sein Untersetzter begleitet uns zum Roadblock und so geht es Ruck-Zuck und wir können weiter ziehen Richtung Botswana-Grenze… Schwein gehabt! Das macht die teure Road Tax von Moçambique wieder etwas wett…

Zimbabwer erleben wir aber – mit obiger Ausnahme – als herzlich und hilfsbereit. Ein schönes Land, wenn nur die Regierung nicht auf dem Schlauch stehen würde!

Die Ausreise aus Zimbabwe geht zügig vonstatten und für Botswana’s Grenzabfertigung können wir eine gute Bewertung abgeben. Dafür müssen wir dreimal durch die Veterinärkontrolle – aber das Prozedere kennen wir ja schon und regen uns deshalb gar nicht erst auf, sondern machen brav mit und tauchen unsere Schuhe in die chemiegetränkte Matte und verstecken Fleisch und Käse. Wir erinnern uns ans Zitat des Truckdrivers in Moçambique: «Don’t think about it. Just do it and forget it.»